Am 28. und 29.06. fand das Shonen Keikokai 2014 des Düsseldorf Shonen Kendo Club statt. Henning und Stefan waren am Samstag dabei und es war in vielerlei Hinsicht ein Erlebnis. Es waren ca. 100 Teilnehmer anwesend, wobei die jüngsten geschätzte 4 Jahre alt waren. An Graduierung war bis auf 8. Dan alles vertreten. Neben ein paar Belgiern gab es auch vier Gäste aus der Türkei.
Die Organisation war vor, während und nach dem Lehrgang super und es lief alles so gut wie reibungslos. Die Ansprache wurde in Japanisch, Englisch und Deutsch vorgenommen. Ein Teilnehmer war Arzt und mit einem roten Wettkampfband auch als solcher markiert. Leider musste er auch einmal helfen, da die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit das ohnehin anstrengende Training nicht einfacher machten.
Nach dem gemeinsamen Aufwärmen wurden die Teilnehmer in vier Gruppen eingeteilt: ohne Rüstung, Anfänger mit Rüstung, Fortgeschrittene mit Rüstung und Dan-Träger. Jede Gruppe hatte einen Lehrer, der von Assistenten unterstützt wurde. Unsere Gruppe der Dan-Träger wurde von Shimizu sensei in unterschiedlichen Arten von seme unterwiesen, was wir mit diversen shikake und oyo waza übten.
Nach einer Pause kam dann der richtig anstrengende Teil. Zuerst waren alle mit 2. Dan motodachi und die anderen durften antreten zu einer Kombination aus kiri-kaeshi und uchi-komi (men, kote, kote-men, kote-do, kote-men-men – ohne Gewähr auf Richtigkeit), wobei auf Grund der Masse an Leuten und der Akustik nicht jedem klar war, was nun wirklich gewünscht war. Einer lies kiri-kaeshi, uchi-komi, kiri-kaeshi machen, Henning musste mindestens einmal das ganze zweimal machen und als ein kakarite fast empört sagte:“Hey, wir sollen jeden Schlag beim uchi-komi zweimal machen!“ sagte Stefan:“Ok.“ und dachte:“Besser Du als ich!“. Soll nicht heißen, dass es für die motodachi nicht anstrengend war! Wenn der Partner einem nur bis zum Oberschenkel geht und man ihm halbwegs korrektes Treffen ermöglichen will, geht das ganz schön auf Beine, Knie und Rücken.
Nach geschätzten fünf Durchgängen waren die Leute dann entlassen und es gab mawari-geiko für alle mit 2. Dan und höher. Stefan sah, dass Shimizu sensei links neben ihm ohne Partner dastand und huschte sofort rüber. Irgendwann später bereute er diese Entscheidung fast, denn links neben Shimizu sensei standen erst einmal nur noch Leute mit 5. Dan und höher – auch ohne das Klima in der Halle fast schon ein „mawari geiko des Grauens“. Als an vierter oder fünter Stelle auch noch Kato sensei wartete und wie ein Flummi in sonkyo ging und wieder aufstand, hoffte er, dass es bald ein Ende haben möge. Irgendwann hatte er die sensei-Schleife durch, die Partner in den letzten beiden Gängen danach waren wahrscheinlich genauso fertig.
Danach gab es noch ji-geiko. Obwohl Henning nach eigenen Angaben auch auf dem letzten Loch pfiff, konnte er irgendwie noch genug Energie aufbringen, sich noch mindestens dreimal irgendwo anzustellen. Stefan dachte eigentlich, dass er, da er ja bei fast allen Chefs schon dran war, beruhigt nach Hause fahren könnte. Irgendwie raffte er sich doch noch mal auf und sah, dass Kato sensei zwar gerade mit jemandem übte, sonst aber niemand anstand. „Man kann den sensei doch nicht stehen lassen!“, dachte er sich und stellte sich „notgedrungen“ an. Gefühlt lies ihn Kato sensei dann so lange laufen, bis fünf Leute in der Schlange standen…
Was nimmt man mit?
- Mehr essen vor dem Lehrgang
- Mehr seme
- Mehr Kondition
- Nächstes Jahr wieder (Dann gerne beide Tage und auch die Party, bei der das beste japanische Essen in Düsseldorf serviert werden soll)!