Vorkriegs-/Nachkriegskendo und Nihon Kendo Kata

Im folgenden Video spricht Inoue Yoshihiko (8. Dan hanshi) über die Unterschiede im Kendo vor und nach dem zweiten Weltkrieg und über die Nihon Kendo Kata.

Das Video ist in Japanisch, man kann aber englische Untertitel einschalten.

[youtube_sc url=“https://www.youtube.com/watch?v=H-gmB5S7hYg“]

Übersetzung der Untertitel:

„Der Krieg endete vor ungefähr 70 Jahren. Die Art Kendo, die die Leute auf der ganzen Welt heute machen, ist Nachkriegskendo. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Vorkriegs- und Nachkriegskendo zu kennen. Nicht viele Leute verstehen das. Warum ist das so? Weiterlesen

Dai Nippon Butokukai Seitei Kenjutsu Kata

Kata war im Kendo bzw. Kenjutsu schon immer ein Mittel, um den Schülern die Schwerttechniken beizubringen. Da mit der Zeit das Training mit Rüstung und Shinai immer mehr zunahm diente Kata aber auch dazu, den Schülern zu verdeutlichen, dass Kendo/Kenjutsu Kampf mit Schwertern inklusiver historischer und philosophischer Askepte ist.

Im Jahr 1906 beschloss die Dai Nippon Butokukai, ein allgemeine kata zu formulieren, die landesweit eine vereinheitliche Ausbildung an Schulen ermöglichen sollte. Weiterlesen

Warum sagen wir in der Kendo Kata „yaa!“ und „tou!“?

(aus: Kendo Kata: Essence and Application, Inoue Yoshihiko, 2003, Kendo World Publications)

Als die offizielle kendo kata zum ersten Mal entworfen wurde, kamen etliche sensei als Repräsentanten der verschiedenen traditionellen Schwertkampfschulen zusammen um zu diskutieren, wie es gemacht werden sollte. Hinsichtlich der Frage nach kake-goei (kiaiii oder schreien) hatte jede Tradition viele unterschiedliche Arten. Aus den vielen Möglichkeiten, die für die Verwendung in der neuen kendo kata zur Verfügung standen, wurde schließlich von diesen großen Meistern entschieden, yaa und tou zu benutzen.

Im ersten Entwurf der kendo kata sollte es yaa und ei sein aber das die kata formulierende Komitee hat dann entschieden, tou statt ei zu verwenden, da dies einen Bezug zur a-un Atmung hat. Im esoterischen Buddhismus repräsentiert die Silbe a die grundlegende Essenz von aji-honpushoiii, während un seine Weisheit darstellt. A ist der Ursprung aller Elemente in der Welt. Statuen an Tempeleingängen werden oft so dargestellt, als wenn eine den Mund offen, hat um a auszusprechen und die andere ihren Mund geschlossen hat, als wenn sie un sagt. Dies symbolisiert den Beginn und das Ende aller Dinge. A bedeutet einatmen und un ausatmen. In der kata bedeutet aun-no-kokyu die Atmung in Synchronisation mit dem Kontrahenten bzw. in Harmonie mit dessen subtilen Stimmungen und Rythmen zu sein.

iEine natürliche Lautäußerung die zeigt, dass man voller Kampfgeist und mental und physisch vorbereitet ist.

iiDer Vorgang, sich auf die Bewegungen und die eigenen geplanten Bewegungen zu konzentrieren und mit extremer Vorsicht eine Herausforderung aufzubauen. Außerdem betrifft es die Lautäußerungen, die man in dieser Geisteshaltung von sich gibt.

iii阿字本不生, Das esoterische Prinzip, dass alle Dinge im Ursprung keinen Zustand haben. Dieses Prinzip wird durch den ersten Laut des Sanskrit-Alphabets ‚A‘ repräsentiert. (s. http://www12.canvas.ne.jp/horai/glo-1.htm)