Unser Abzeichen

Irgendwann hatte ich mich mal gefragt, was unser Vereinsabzeichen wohl bedeuten mag und warum es ausgewählt wurde. Schließlich will man ja wissen, was man da vor sich her trägt.

Tare

Beim Kendo ist es üblich seinen Namen und das Abzeichen des Vereins auf dem Hüftschutz (dem tare) zu tragen.

Das kann man als Fortführung einer Art von traditionellen Heraldik der Japaner verstehen. Da alle Kendoka in der Rüstung doch ziemlich gleich aussehen, sind diese Zeichen dazu da alte Bekannte zu erkennen, sowie sich den Namen desjenigen einzuprägen, der einem gerade dieses blitzartige Men verpasst hat. Weiterlesen

Kendo – Approaches for all levels

Sotaro Honda: Kendo – Approaches for all levels (2012)
Bunkasha International Corporation

Dr. Sotaro Honda hat einige Artikel für das Kendo World Magazine und, in seiner Funktion als Nationaltrainer, für die British Kendo Federation geschrieben. Dieses Buch ist eine Sammlung dieser Artikel, die sich mit zahlreichen Aspekten des Kendo-Trainings befassen und verständlich und anschaulich geschrieben sind. Dabei werden nicht nur technische Aspekte angesprochen, sondern auch Dinge, wie man sich gegenüber Männer, Frauen, Kindern, Senioren und Junioren im ji-geiko verhalten sollte, wie man seiner Graduierung entsprechend Ji-geiko macht und wie man an shiai herangeht.

Beschreibung bei Kendo World

Kiri-kaeshi

kirki-kaeshi ist eine uns unser ganzes Kendoleben begleitende Basisübung, in der alle wichtigen Elemente eines korrekten Schlags geübt werden und aus der beide Partner zahlreiche Nutzen ziehen können:

  • ashi-sabaki (Fußarbeit)
  • ki-ken-tai-ichi
  • te-no-uchi
  • Schlagschärfe
  • korrektes Treffes
  • Körperkoordination
  • Atmung
  • Ausdauer
  • Beobachtungsgabe
  • Distanzbewusstsein
  • korrekte Haltung
  • tachi-suji (Verständnis für die Schnittebene (hasuji) der Klinge)

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Ninja Mind Control – Körperliche Höchstleistung durch geistige Kontrolle

Ashida Kim: Ninja Mind Control – Körperliche Höchstleistung durch geistige Kontrolle
Sensei Verlag, ISBN 3-932576-39-X

Wer anhand des Titels denkt:“Ach du Scheiße. Das ist doch bestimmt nur Mist.“, der hat recht. Man könnte diesen Text auch beginnen mit:“Bücher, die die Welt nicht braucht, Teil 324″.

Ich stolperte über das Buch letztes Jahr, war begeistert von den trashigen Fotos von einem ganz in schwarz gekleidetem, maskierten Ninja, der mit einem langhaarigen, bärtigen Mann mit weißem gi, wahrscheinlich schwarzem Gürtel, Jeanshose (!) und schwarzen Socken (!!) Techniken demonstriert. 15,30 € waren mir aber zu teuer, so dass ich es mir habe zu Weihnachten schenken lassen. Eigentlich müsste ich mich bei meinen Eltern entschuldigen.

Leider bin ich nur bis Seite 16 gekommen, aber die verschnörkelten, vor Weisheit triefenden Sätze sind doch sehr anstrengend. Als ich dann noch las:“Zudem können Ninjas geschickt ausweichen und den Angriffen des Gegners entkommen (na und?). Diese Fähigkeit gibt dem vollkommenen Ninja eine mehr als 50 %ige Chance (wow!) erfolgreich einer Rakete (!!), einem Pfeil oder einem geworfenen Dolch auszuweichen (man beachte die Antiklimax).“, konnte ich es nicht mehr ertragen.

Kurzzusammenfassung: Ninjas sind die besseren, wenn nicht gar Übermenschen. Alles klar?

Kendo – Coaching tips and drills

George McCall: Kendo – Coaching tips and drills (2012)
eigene Veröffentlichung, http://kenshi247.net/kendo-coaching/

Die meisten deutschen und englischen Kendo-Bücher enthalten zum größten Teil Informationen über Ausrüstung und deren Pflege, Etikette und Beschreibungen über die verschiedenen Grundschläge und Techniken. Konkrete Trainingsmethoden werden, wenn überhaupt, nur kurz vorgestellt.

In diesem Buch, das sich an (neue) Trainer bzw. alle, die sich für Kendo-Trainingsmethoden interessieren, richtet, stellt der Autor die verschiedensten Übungen für die Dinge vor, die man im Kendo benötigt. Zur Verdeutlichung sind viele Farbfotos enthalten.

Zuerst widmet er sich der Fußarbeit, Verbesserung der Körperkontrolle, dem kamae und der Beweglichkeit der Handgelenke.

Anschließend folgen drei kurze Kapitel darüber, wie man einen Sinn dafür entwickelt, zu schneiden statt zu schlagen, wie man suburi ausführt und über die wichtigste Person beim Training, dem motodachi.

Danach kommen Kapitel über Übungen für Grundschläge, für einige Techniken und Schlagübungen wie kirikaeshi, uchikomi-geiko, kakari-geiko und butsukari-geiko.

Die letzten Kapitel widmen sich ippon bzw. wie man einen korrekten Schlag erzeugt und shiai-geiko. Das letztere zielt darauf ab, den Schülern nicht nur das Kämpfen im Wettkampf beizubringen sondern sie auch als Schiedsrichter agieren zu lassen, damit sie dadurch das Gefühl für einen korrekten Treffer entwickeln können.

Vor den abschließenden Worten und dem Anhang kommt noch ein Kapitel darüber, wie man das Training aufbauen könnte.

Vieles mag langjährigen Kendoka bekannt sein und der Inhalt ist auch nicht erschöpfend (was bei der Vielzahl von Techniken aber nicht verwunderlich ist). Trotzdem kann wahrscheinlich fast jeder etwas Neues bzw. Denkanstöße daraus mitnehmen und dadurch das Training abwechslungsreicher gestalten.

Kendo Kata: Essence and Application

Inoue Yoshihiko: Kendo Kata: Essence and Application (2003)
Kendo World Publications, ISBN 4-9901694-1-7

Während die Vorderseite dieses in englischer Sprache geschriebenen Buches die Spitzen zweier sich kreuzender Bokutos in einem Dojo zeigt, lacht einem von der Rückseite ein älterer Japaner entgegen: Inoue Yoshihiko, Kendo 8. Dan Hanshi, laut Vorwort Japans herausragendste Autorität in Sachen Kata und unter anderem Vorsitzender des AJKF Ausschuss für Kendo Kata. Das Buch ist eine Sammlung von Essays und Artikeln.

Nach einer kurzen Einleitung werden die Etikette vor und nach dem Tachiai (Kata Vorführung), die Tachi-no-Kata (die sieben Langschwertformen) und die Kodachi-no-Kata (die drei Kurzschwertformen) ausführlich und reich bebildert erklärt. Dabei sind die Seiten in zwei Spalten geteilt. In der ersten Spalte ist die Beschreibung der Kata in der Form von 1981 enthalten (Nippon Kendo Kata Kaisetsu-sho – Nippon Kendo Kata Lehrhandbuch). Da diese noch einige Fragen offen ließ, bzw. eine gewisse Interpretationsfreiheit zuließ, wurden noch die Koshukai Shiryo (Seminar Richtlinien) geschrieben, um den Übenden klare Anweisungen zu geben, wie die Formen auszusehen haben. Diese Richtlinien sind in der zweiten Spalte enthalten.

Außerdem gibt es zu einzelnen Punkten noch genaue Erklärungen, was warum durch die Richtlinien verändert wurde. Das klingt manchmal etwas haarspalterisch (z.B. bei der Beschreibung, wie weit die Klinge beim Stich in der dritten Form gedreht werden muss:“[…] In #3 sanbon-me and #4 yohon-me, the adjective „slightly“ is used, while „a little“ is used in #7 nanahon-me. They have exactly the same meaning. […]“) aber macht Sinn, wenn man erreichen möchte, dass der Übende eine möglichst genaue Anweisung bekommt, anhand derer er die Kata praktizieren und lehren kann.

Nach dem „praktischen“ Teil kommt dann die Theorie, nämlich ein Kapitel über die Philosophie, die hinter der Kata steckt. Angefangen mit der Frage, ob Kendo ein Sport oder Budo ist, bekommt der Leser erklärt, warum die ersten drei Formen einen eigenen Block in der Kata bilden, wie die vier anderen Langschwertformen mit dem yin-yang-Prinzip zusammenhängen und wie die drei Kurzschwertformen die Prinzipien von chotan-ichimi und muto no kokoro beinhalten. Dazu gehört eine kurze Einführung in das yin-yang-Prinzip und wie dessen Beziehung zu den diversen Kamae ist.

Den Abschluss dieses Teils bilden Erklärungen über die Hintergründe der Etikette. Dieser theoretische Teil ist für Nicht-Japaner und Nicht-Buddhisten nicht leicht zu handhaben, bietet aber interessante Anregungen zur Weiterbildung und die Erkenntnis, dass alles bei der Kata seinen Sinn hat. Man muss ihn nur erklärt bekommen und alles wird ein wenig klarer.

Den Abschluss des Buches bilden Fragen und Antworten mit Inoue Sensei sowie ein Glossar, in dem die im Buch verwendeten japanischen Ausdrücke erklärt werden.

Angesichts des Autors und des großen Informationsgehalt des Buches denke ich, dass dieses Buch in keiner Kendo-Buchsammlung fehlen sollte.

Kendo – The definitive Guide

Hiroshi Ozawa: Kendo – The definitive Guide (New York 1997)
Kodansha International Ltd., ISBN 4-7700-2119-4

Ein englisches Buch, das durch seine sehr vielen Illustrationen und ausführlichen Beschreibungen vom Anlegen der Rüstung, den grundlegende Übungen und den unterschiedlichen Techniken überzeugt. Die Nihon Kendo Kata
wird Schritt für Schritt (getrennt für Shidachi und Uchidachi) illustriert dargestellt. Außerdem gibt es noch Kapitel über Aufwärmübungen und wie Trainingseinheiten aussehen können. Abgerundet wird das Buch über einen Anhang mit den Regeln für Wettkämpfe sowie einem kleinen aber feinen Glossar von Fachbegriffen.

Wen die Sprache nicht stört, der erhält ein sehr gutes Grundwerk.

Kendo – Traditionen, Grundlagen, Techniken

Jeff Broderick: Kendo – Traditionen, Grundlagen, Techniken (Stuttgart 2005)
Pietsch Verlag, ISBN 3-613-50477-4

„Alles so schön bunt hier.“ war mein erster Eindruck von diesem Buch im DIN A4-Format. Es enthält nämlich ca. 200 Fotos und viele farbige Textbausteine. Diese dienen zur Veranschaulichung der Beschreibungen von Ausrüstung, Grundlagen und Techniken. Außerdem werden die ersten drei Formen der Nihon Kendo Kata vorgestellt.

Das Buch ist unvollständig, da z.B. die Suriage-Technik nicht erklärt wird. Ebenso fehlt eine Beschreibung der Kata-Formen 7 bis 10. Das für die letzten drei der Shidachi ein Kurzschwert verwendet, wird nicht mal erwähnt. Es gibt ein Kapitel über Aufwärmübungen, jedoch werden Übungen mit dem Shinai im Verhältnis zu den anderen Übungen nur kurz angerissen.

Es gibt bessere und ausführlichere Bücher über Kendo.

Das ist Kendo …die japanische Fechtkunst

J. Sasamori/G. Warner: Das ist Kendo …die japanische Fechtkunst (Berlin 2002)
Weinmann, ISBN 3-87892-052-3

Ähnlich wie „Kendo – Lehrbuch des japanischen Schwertkampfes“ beschreibt dieses Buch die Ausrüstung, Grundlagen, Grundtechniken sowie Angriffs- und Verteidigunstechniken.

Der Text ist teilweise jedoch umständlich und manchmal verwirrend geschrieben, so dass Neulinge sich unter den Beschreibungen nicht viel vorstellen können. Die 98 Fotos tragen nur bedingt zur Klärung bei. Die Nihon Kendo Kata wird gar nicht angesprochen. Die Entwicklung vom Schwertkampf hin zu Kendo beschreibt dieses Buch jedoch viel besser und ausführlicher als das oben genannte.

Die erste Ausgabe des Buches ist von 1964. Deswegen sind einige Passagen veraltet (z. B. die Liste der Graduierungen, die Regeln für den Wettkampf). Wer sich daran nicht stört, für den ist es eine gute Ergänzung zu „Kendo – Lehrbuch des japanischenSchwertkampfes“. Das Alter hat aber auch einen Vorteil: Auf Seite 111 sieht man, wie „tief“ sich ein Inhaber des 10. Dans gegenüber seinem Schüler verbeugen muss…