Hyōhō wa heihō nari (兵法は手 法なり)

(Der Weg des Krieges ist der Weg des Friedens)

Iizasa Chōisai (1387 – 1488)

Gründer der Katori Shinto-ryū und demzufolge einer der Pioniere der traditionellen japanischen Schwertkunst.

Sieg über seinen Feind ist wichtiger, als seinen Feind zu töten. Der Weg des Krieges ist der Weg des Friedens. Strebe danach, den Sieg zu erlangen ohne Gewalt anzuwenden.“

In Japan gibt es das alte Sprichwort „Krieg aus dem Osten, Musik aus dem Westen.“ Dies ist eine Unterscheidung zwischen der anspruchsvollen Hofkultur, die in der mittelalterlichen Periode im westlichen Japan, nämlich Kyoto und den umgebenden Regionen, angesiedelt war, und den dazu entgegengesetzten rauhen und stets einsatzbereiten Kämpfern aus der Kanto Region im Osten von Japan (Azuma no Kuni). Ostjapan ist die Heimat von Schreinen wie Kashima Jingu und Katori Jingu, wo die bushi die Kriegsgötter verehrten. Azuma no Kuni wird als Geburtsort der japanischen Kampfkultur angesehen. Weiterlesen

Keine Notwendigkeit für die Stärke von Dämonen (天魔の強さは不要)

Ono Jirōemon Tadaaki (? – 1628)

Die berühmte Schwertschule, auf der das moderne Kendo in Bezug auf Theorie und Techniken größtensteils basiert – die Ittō-ryū – wurde von Itō Ittōsai entworfen. Jedoch war es sein Schüler Ono Jirōemon Tadaaki, der die Schule und ihre Lehren während der Tokugawa-Periode stark weiterentwickelt hat. Er war zuerst als Mikogami Tenzen bekannt und hatte schon vor seinem schicksalhaften Treffen mit Ittōsai einen hervorragenden Ruf als Schwertmann.

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Was labert der da beim An- und Abgrüßen?

Für Zuschauer, Anfänger und manchmal auch Fortgeschrittene sind die Kommandos beim An- und Abgrüßen unverständlich und man befolgt sie halt, weil man es so gezeigt bekommen hat. So habe ich bis vor einigen Monaten immer gedacht, dass ein Kommando beim Abgrüßen kote men do rei heißt (wobei man den Term kote auch weglässt, da es eigentlich klar ist, dass man zum Absetzen des Men vorher die Kote ausziehen muss). Ab und zu habe ich mich gewundert, da man anschließend zwar das Men und die Kote auszieht, das Do aber anbehält. Von daher war es wie eine Offenbarung zu erfahren, dass das Kommando (kote) men o tore (tore = ausziehen/absetzen) lautet!

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Musō-no-ken (無 想 の 剣)

(Das Schwert der Nicht-Kontemplation)
Itō Ittōsai (1560? – 1653?)
Gründer der Ittō-ryū

„Selbst im Schlafzustand wird ein Mann mit einem juckenden Fuß nicht seinen Kopf kratzen. Wenn es ihn am Fuß juckt, wird er seinen Fuß kratzen. Wenn es ihn am Kopf juckt, ist es der Kopf, den er kratzt.“ Weiterlesen

Vorkriegs-/Nachkriegskendo und Nihon Kendo Kata

Im folgenden Video spricht Inoue Yoshihiko (8. Dan hanshi) über die Unterschiede im Kendo vor und nach dem zweiten Weltkrieg und über die Nihon Kendo Kata.

Das Video ist in Japanisch, man kann aber englische Untertitel einschalten.

[youtube_sc url=“https://www.youtube.com/watch?v=H-gmB5S7hYg“]

Übersetzung der Untertitel:

„Der Krieg endete vor ungefähr 70 Jahren. Die Art Kendo, die die Leute auf der ganzen Welt heute machen, ist Nachkriegskendo. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Vorkriegs- und Nachkriegskendo zu kennen. Nicht viele Leute verstehen das. Warum ist das so? Weiterlesen

Dai Nippon Butokukai Seitei Kenjutsu Kata

Kata war im Kendo bzw. Kenjutsu schon immer ein Mittel, um den Schülern die Schwerttechniken beizubringen. Da mit der Zeit das Training mit Rüstung und Shinai immer mehr zunahm diente Kata aber auch dazu, den Schülern zu verdeutlichen, dass Kendo/Kenjutsu Kampf mit Schwertern inklusiver historischer und philosophischer Askepte ist.

Im Jahr 1906 beschloss die Dai Nippon Butokukai, ein allgemeine kata zu formulieren, die landesweit eine vereinheitliche Ausbildung an Schulen ermöglichen sollte. Weiterlesen

25 Sekunden

Beim Sommerlehrgang in Steinbach letzte Woche kamen wir mit Taikamori Sensei irgendwie darüber ins Gespräch, wie lange er zum Aufsetzen vom Men benötigt: 25 Sekunden.

Das war nicht immer so, allerdings brachte ihn ein einschneidendes Erlebnis dazu, schneller zu werden. Er ging eines schönen Abends ins berühmte Noma Dojo, um sich dort bei den 8. Danen anzustellen und sich schön zeigen zu lassen, wo Bartel den Most holt. Da er jedoch zu langsam beim Aufsetzen des Men war, hat er 58 von 60 Minuten Trainingszeit in der Warteschlange gestanden, um dann doch noch 2 Minuten „trainieren“ zu können.

Danach war er so frustriert, dass er sich ein neues Men bestellt hat (u. a. mit kürzeren Seitenteilen) und so lange geübt hat, bis er es geschafft hat, in 25 Sekunden fertig zu sein. Sein Sohn hat dabei die Zeit gestoppt.

Ich finde, dass das eine super Zeit ist. Man hört zwar ab und zu, dass man das schneller schaffen kann. Aber wahrscheinlich nur, wenn man anschließend in der Reihe nochmal nachbessert. Auf jeden Fall wird jeder, der schon mal auf einem Lehrgang war, bestätigen, dass man viel mehr Jigeiko mit den Sensei und anderen machen kann, wenn man schnell beim Aufsetzen des Men ist. Und auch beim Vereinstraining hilft es, wenn alle gleich schnell (Betonung auf schnell) fertig sind, die Trainingszeit sinnvoll zu nutzen.

Kendo mit 100

Es gibt Leute, die müsste man zu Lebzeiten zum Weltkulturerbe erklären. Dazu würde dann Ota sensei gehören, einer der noch lebenden Absolventen von Busen (Budo Senmon Gakko, berühmte Schule für Kampfkünste vor dem zweiten Weltkrieg). Dieses Jahr ist er 100 Jahre alt geworden, was ihn aber nicht davon abgehalten hat, beim diesjährigen 110. Kyoto Embu Taikai anzutreten.

[youtube_sc url=http://www.youtube.com/watch?v=shxEiOhJy1w]

Hier sein Auftritt vom letzten Jahr:

[youtube_sc url=https://www.youtube.com/watch?v=6akwhvosK_8]